2010 wurde erstmals eine größere Zahl von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche in Deutschland bekannt. Es folgten ein Aufschrei der Öffentlichkeit, das Lauterwerden Betroffener in allen deutschen Bistümern und der halbherzige Versuch der katholischen Kirche, den Skandal aufzuarbeiten.
Doch wo stehen wir heute in Deutschland beim Thema Kirche und Missbrauch? Und warum spielt dieses Thema in der gesellschaftlichen Debatte eine so untergeordnete Rolle?
Ayla Yeginer hat sich mit Studierenden auf den Weg gemacht: In monatelanger Recherche wurden Unmengen an Material gesichtet und zahlreiche Interviews geführt – mit Betroffenen, Betroffeneninitiativen und Vertreter_innern der Kirche. Die Ergebnisse bilden die Grundlage der Texte und Szenen, die nun in einer Uraufführung mit dem tfn_schauspielensemble auf die Bühne gebracht werden. Dabei stehen die Betroffenen im Fokus und ihr Wunsch nach Gerechtigkeit: Wie steht es um die Aufarbeitung? Welche Rolle spielt Vertuschung? Was macht all das mit der Glaubwürdigkeit der Kirche? Ein erschreckender und berührender, im besten Sinne intensiver Theaterabend, der sich als Teil des öffentlichen Diskurses begreift, indem er mit theatralen Mitteln den Betroffenen Gehör verschafft.
ACHTUNG! In diesem Theaterstück werden körperliche, seelische und sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen durch Täter_innen aus dem kirchlichen Kontext sowie deren Folgen thematisiert – in teilweise schmerzhaft expliziten Worten. Wenn Sie das als beunruhigend empfinden, seien Sie bitte achtsam! Im Foyerbereich stehen Ansprechpersonen aus Beratungsstellen für Sie bereit.
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