Am 27. November 1978 erschießt in San Francisco das ehemalige Stadtratsmitglied Dan White den Bürgermeister George Moscone und den Stadtrat Harvey Milk – den ersten offen schwulen Politiker der USA. Eine Tat, die für die queere Community eine ähnliche Bedeutung hat wie in größerem Rahmen die Attentate auf John F. Kennedy und Martin Luther King. »Nimm dich vor Männern in Acht, die anders sind«, warnt die Mutter den jungen Harvey. Auf den Stehplätzen der Metropolitan Opera trifft er solche Männer, die anders sind als in dem New Yorker Vorort, in dem er aufwächst. Männer, die in der Öffentlichkeit weinen. Männer ohne Ehefrauen, die die Handlung von Opern und die Namen verstorbener europäischer Mezzosoprane kennen. Viele Jahre später wird Harvey Milk in den Stadtrat von San Francisco gewählt, wo er sich für die Rechte von Minderheiten stark macht. Ein Jahr lang, bis zu dem
tödlichen Attentat.
Harvey Milk hat als politischer Vorreiter der amerikanischen Schwulen- und Lesbenbewegung vieles bewegt und führte selbst ein bewegtes Leben. 2008 erschien unter der Regie von Gus Van Sant die biografische Verfilmung milk, für die Sean Penn den Oscar für den besten Hauptdarsteller gewann. Die Oper harvey milk reimagined basiert auf Schlüsselmomenten aus Milks Biografie und fängt den Zeitgeist der 1960er- und 1970er-Jahre ein. In einer atmosphärisch dichten, eingängigen Musiksprache erzählt der US-amerikanische Komponist Stewart Wallace eine Lebensgeschichte, die untrennbar mit dem Kampf für Freiheit und Akzeptanz verbunden ist, als buntes und stolzes, hautnahes Musiktheater über einen Helden der Gegenwart.
↗ Premiere: So, 3.5.26
↗ Karten im service_center
(05121 1693 1693, service@tfn-online.de)
↗ Webshop über reservix mit zusätzlichen Gebühren